Louise hat ein Problem mit ihrem Auto. Sie hat Schwierigkeiten, das Auto zu starten, und beim Fahren stellt der Motor manchmal plötzlich ab. Sie macht sich Sorgen und hat beschlossen, ihr Auto in der nächsten Autogarage gleich kontrollieren zu lassen.
Louise ist 37-jährig, stammt aus England und ist seit 1.5 Jahren in der Schweiz. Sie hat gesteuert Deutsch gelernt und besucht seit 1 Jahr einen Deutschkurs.
Im vorliegenden Film zeigt Louise eine sprachliche Leistung auf einem guten Niveau A2.
Interaktion A2: Louise kann sich in einfachen und routinemässigen Situationen verständigen, in denen es um einen einfachen und direkten Austausch von Informationen über vertraute und geläufige Dinge geht. Louise kann gut anzeigen, wann sie versteht oder nicht. Sie hat aber kaum genug Sprache, um das Gespräch in Gang zu halten. Sie lässt schnell den Garagisten das Gespräch führen. Der Garagist weiss offensichtlich nicht in jedem Moment genau, wie er ihr sprachlich helfen könnte. Spektrum B1: Sie verfügt über genügend sprachliche Mittel, um zurechtzukommen; der Wortschatz reicht aus, um sich, wenn auch zögernd und mit Hilfe von Umschreibungen und Satzfragmenten, zu äussern. Beispiele: Ich habe, ich denk‘, zehnmal probiert – mit Schlüssel … oder Ich fahre, und manchmal, es stoppt, und oder Und können Sie schauen mmm … oder Ist das teuer – ein neue mmm. Der Spezialwortschatz fehlt ihr offensichtlich. Flüssigkeit A2: Sie kann sich in kurzen Äusserungen verständlich machen, obwohl sie häufig stockt und nach Wörtern sucht und ihre Äusserungen plant. Korrektheit A2/B1: Sie verwendet einfache Satzmuster wie z.B. Muss ich einen neuen Motor haben? korrekt. Sie hat die deutsche Satzstruktur einigermassen im Griff, auch wenn ihre Äusserungen oft fragmentarisch sind (s. oben) und sie noch viele elementare Fehler macht. Sie hat einen merklichen Akzent, der die Verständigung jedoch nicht beeinträchtigt. Bewertungsprozess: Die gezeigte sprachliche Leistung wurde gemäss den Deskriptoren des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens bewertet. Von den 9 Teilnehmenden des Bewertungsprozesses haben 6 die Leistung auf A2 und 3 auf B1 eingestuft. Die Teilbereiche wurden wie folgt bewertet: Interaktion: 1xA1, 5xA2, 3xB1; Spektrum: 1xA1, 1xA2, 7xB1; Flüssigkeit: 1xA1, 7xA2, 1xB1; Korrektheit: 5xA2, 4xB1.
Die Situation in der Autogarage verlangt einen sehr spezifischen Wortschatz, der auch in der Muttersprache nicht zwingend vorhanden ist. Die Situation ist wahrscheinlich neu für Louise und es fehlt ihr der Wortschatz, um das Problem mit dem Auto genau zu beschreiben. Sie setzt aber Strategien ein, die die sprachlichen Mängel gut kompensieren. Sie fragt nach, wenn sie nicht versteht, setzt Gesten ein, mit denen sie z.B. das Starten des Motors darstellt, oder nutzt Mimik wie z.B. fragende Blicke, wenn sie nicht versteht. Damit signalisiert sie auch, dass sie auf die Unterstützung des Garagisten angewiesen ist. Auf diese Weise kann sie die Situation bewältigen und erreicht, dass ihr Auto repariert wird. Einen grossen Anteil am Gelingen des Gesprächs hat der Garagist. Er steuert das Gespräch, hört genau hin, um sie zu verstehen, geht auf sie ein, spricht langsam und deutlich und erklärt, wenn sie etwas nicht versteht.
Das Diagramm zeigt Louises Leistungen in den zwei Filmen und den zwei schriftlichen Texten auf einen Blick.
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